Paula Lamberts Kurzgeschichte mit Tipps für mehr Orgasmus-Gerechtigkeit

Ich helfe gern. Wirklich, das liegt mir im Blut. Darum ist es auch kein Problem, jeden Tag Emails zu beantworten. Das einzige, was mich stört, ist der Inhalt vieler dieser Nachrichten: Frauen beklagen sich darin, dass sie beim Sex mit ihrem Partner nicht zum Orgasmus kommen. Moment, das ist auch noch nicht das Schlimmste. Das Schlimmste sind die Sachen, die in den Mails stehen. Sie klingen zum Beispiel so:

„Wie kann ich für meinen Mann eine bessere Liebhaberin werden, es stört ihn wirklich, dass mir der Sex nicht mehr so viel Spaß macht.“

„Vielleicht ist ein Orgasmus ja gar nicht so wichtig? Ich finde Sex ja auch so ganz schön..“

„Mein Freund sagt, dass bisher all seine Freundinnen immer gekommen sind. Wahrscheinlich gehöre ich zu den Frauen, die einfach keinen Orgasmus kriegen können. Ich bin bestimmt frigide oder so.“

Und so weiter. Ich finde das aus verschiedenen Gründen bestürzend. Wir haben alle das gleiche Recht auf Höhepunkte. Es darf nicht so sein, dass ein Orgasmus etwas ist, dass Männer immer und Frauen eben ab und zu bekommen. Orgasmen sind das Ergebnis eines gemeinsamen Erlebnisses, dass sich Sex nennt. Augenhöhe ist hier das Zauberwort. Und drittens stimmt es, dass der weibliche Orgasmus ein etwas komplexeres Unterfangen ist als der männliche, das heißt aber nicht, dass sich irgendein Mann mit faulen Ausflüchten herausreden kann.

Fakt ist, dass zwei von drei Frauen nicht regelmäßig zum Orgasmus kommen. Das ist eine Menge. Genau genommen ist die Zahl eine Katastrophe und ich glaube, dass hier die Wurzel von vielen Beziehungsproblemen liegt. Sexuelle Frustration ist nichts, was man auf die leichte Schulter nehmen sollte. Es stimmt eben nicht, dass ein Orgasmus nicht wichtig ist. Er ist die Krönung des Aktes, aber vor allem hinterlässt er uns in einem Gefühl tiefer Befriedigung, die auf allen Ebenen wirkt. Mich macht das Kleinreden des sexuellen Höhepunktes wütend, weil es zeigt, dass viele Frauen ihre eigenen Bedürfnisse immer noch hinter jene des Mannes stellen.

Die Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit ist enorm. Überhaupt nur 40 Prozent aller Frauen erwarten, jedes Mal zum Orgasmus zu kommen, und von denen erreichen gerade mal magere zehn Prozent tatsächlich einen. In der westlichen Welt kämpfen wir immer noch um die sexuelle Gleichstellung, ja, eben Gleichberechtigung. Dass Frauen überhaupt sexuelle Bedürfnisse haben, wurde erst mit dem Kinsey-Report über „Das sexuelle Verhalten der Frau“ 1954 öffentlich diskutiert. Und natürlich haben sich Verhütungsmittel wie die Pille und Kondome sehr positiv auf unsere Freiheit ausgewirkt. Aber dass es selbstverständlich sein sollte, dass eine Frau Sex mit Orgasmus erleben sollte – das hat sich irgendwie noch nicht so richtig durchgesetzt.

Meine Großmutter hatte mit 67 Jahren ihren ersten Orgasmus. Sie stammt aus einer Generation, in der die sexuelle Befriedigung der Frau keine besondere Rolle spielte. Als ihr der Höhepunkt dann „widerfuhr“, wie sie es nannte, erzählte sie mir so begeistert und glücklich davon, dass ich schon ahnte, dass sich das Leben meiner Oma von jetzt an ganz neu entwickeln würde. Obwohl ich eigentlich noch zu jung war, um die Tragweite des Erlebnisses zu verstehen, hat vielleicht auch die späte sexuelle Befreiung meiner Großmutter dazu beigetragen, dass ich mich so sehr für das Thema Sex einsetze.

Ich arbeite regelmäßig mit Frauen, die Orgasmus-Probleme haben. Die Geschichte von Simone ist ein ziemlich gutes Beispiel dafür, was passieren kann, wenn sich eine Frau ihre Bedürfnisse nicht eingestehen will. Als ich Simone kennenlernte, befand sie in einer sechsjährigen Beziehung mit einem wirklich netten Mann, der sie aufrichtig liebte. Es ist so: Sie haben beide gute Jobs und erfüllen sich jeden Wunsch. Eigentlich. Denn sexuell gesehen läuft es wirklich miserabel. Simone frustriert zu nennen, wäre eine glatte Lüge. Sie war damals kurz davor, die an sich gut laufende Beziehung zu beenden. „Es muss doch noch besser gehen“, sagt sie, „ich bin vielleicht insgesamt zehn Mal in all den Jahren gekommen und das auch nur mit Glück. Irgendwann habe ich einfach keine Lust mehr gehabt und so ist unser Sexleben total eingeschlafen.“ Simone denkt, dass eine Trennung und folglich ein neuer Liebhaber die Rettung bringt. Auf die Frage, wie oft sie ihre Orgasmus-Problematik mit ihrem Partner diskutiert hat, sagt sie: „Gar nicht. Das ist mir peinlich.“

Selbst eine nahe Freundin berichtet mir, dass sie nie einen Orgasmus hatte. Sie ist eine durchaus aufgeklärte Frau, aber sie hat stets ein bisschen Pech bei der Männerwahl – offenbar war nie jemand dabei, der sich ihrer Bedürfnisse wirklich annehmen wollte oder konnte. „Das macht mir nichts“, sagt sie jedes Mal, „so wichtig ist es ja nicht und ich will ihn damit nicht nerven.“

Das ist natürlich Blödsinn. Über seine Bedürfnisse im Bett nicht zu sprechen ist ungefähr so, als würde man jahrelang in einer Tierhandlung arbeiten, obwohl man allergisch gegen Tierhaare ist. Gleichberechtigung in Sachen Orgasmus ist nun mal etwas, dass man sich mit dem Mund verdient, und damit meine ich nicht Oralsex. Aber wie ansprechen? Da gibt es verschiedene Lösungsansätze. Ich finde es sehr wichtig, in Sachen Orgasmus die richtige innere Haltung einzunehmen. Und die lautet „Mein Orgasmus ist für mich selbstverständlich.“ Diese Haltung vermittelt sich natürlich am Anfang einer sexuellen Verbindung einfacher, als wenn die Beziehung schon jahrelang ereignislos vor sich hindümpelt. Den männlichen Partner wird es recht überraschend treffen, wenn er nach zehn Jahren erfährt, dass er im Bett seit Ewigkeiten einfach nur eine Solo-Nummer aufführt.

Mit der aktuellen Kampagne #OrgasmsForAll hat es sich Durex zur Aufgabe gemacht, das Thema der Orgasmus-Ungerechtigkeit zwischen Männern und Frauen offen zu adressieren, den Ursachen dafür auf den Grund zu gehen und für mehr Gleichberechtigung beim Sex zu appellieren, um das Sexleben der Menschen glücklicher zu machen. #OrgasmsForAll ist eine Mission, die ich gerne anführe und sehr, sehr ernst nehme.

Ich verlange nicht, dass jede Frau sich hinstellt und sagt: „Freundchen, bevor du an meinem Schatzkästchen herumspielen darfst, solltest du dir darüber klar werden, dass ich heute auf meinem Orgasmus bestehe!“ Aber es sollte klar sein, dass Sex in unseren Zeiten eine absolut gleichberechtigte Sache sein muss.  #orgasmsforall ist ein Statement, das mir wirklich wichtig ist. Und da ist noch wirklich viel Luft nach oben. 37 Prozent aller Deutschen haben noch nie ein Hilfsmittel wie Sextoys oder Stimulationsgel benutzt, um zum Orgasmus zu kommen. Der Grund, warum ich mich für die neue Durex Intense Produktlinie stark mache ist einfach: Das Intense Gel und das Intense Kondom sind genau auf die Bedürfnisse von Frauen zugeschnitten, die nicht regelmäßig zum Höhepunkt kommen. Denn mit den Intense Produkten können Frauen öfter und intensiver zum Orgasmus kommen. Und das tollste daran ist, dass sie auch dabei helfen können, dass Paare gemeinsam kommen.

Paula Lamberts Mission

Sex soll Spiel und Freude sein, denn es ist die reinste Form der Kommunikation, die man sich vorstellen kann. Die Intense-Produkte sind kein Appell an die schlechten Liebhaber dieser Welt, sondern im Gegenteil an alle Männer und Frauen, die wissen, dass auch Orgasmen sehr viel mit Gleichberechtigung zu tun haben. Das Intense Gel ist ein Zeichen beider Partner, dass sie sich mit der Tatsache auseinander setzen, dass nur jede dritte Frau beim Geschlechtsverkehr regelmäßig zum Orgasmus kommt, und dass sie wirklich etwas gegen diese Ungerechtigkeit machen wollen, und zwar gemeinsam!

Ich denke, gepaart mit ein paar einfachen Regeln der verbalen Kommunikation, können die neuen Durex Intense-Produkte wirklich etwas verändern. Fangen wir doch einfach mal ganz am Anfang an. Liebe Frauen, hört auf, Stellungen im Bett anzubieten, die eure Klitoris nicht mal im Vorbeiwinken grüßen können! Schlagt Stellungen vor, bei denen sich zwei Körper wirklich intensiv berühren und zwar an den Geschlechtsteilen. Sprecht aus, was ihr nicht mögt, fordert eure Partner auf, Sex wieder als freudvolles Erforschen zu sehen. Lacht, genießt, besteht darauf, dass euer Orgasmus genau so viel wert ist! Und Männer, macht euch unsterblich, indem ihr das Liebesspiel wieder als Paartanz versteht, verführt, erobert, fragt nach!

Der Weg zum Orgasmus, idealerweise sogar für beide gleichzeitig, ist leichter, wenn man folgende Regeln einhält:

  • Sex muss in der Beziehung ein offenes Thema sein, über das beide ehrlich und ohne Druck sprechen dürfen. Auch während des Aktes sollten Verbesserungsvorschläge auf freundliche Art eingebaut werden können.
  • Der Zeitpunkt für den Sex muss so gewählt sein, dass kein Stress entsteht. Das bedeutet, dass die Gedanken einigermaßen entspannt sein sollten und nicht um Themen wie Arbeit, Weltfrieden oder finanzielle Themen kreisen sollten. Zudem muss der Ort sicher sein, ohne dass jemand plötzlich hereinplatzt oder ein Verkehrsmittel erreicht werden muss. Es ist erstaunlich, wie schlecht viele Menschen ihr Sexualleben timen.
  • Beide Teilnehmer sollten ihre Körper gut kennen und sich über ihre besten Stimulationspunkte im Klaren sein.
  • Beide Teilnehmer sollten das Beste für den jeweils anderen im Sinn haben.
  • Und jetzt der schönste Teil: üben, üben, üben.

Ich werde die Durex Mission #OrgasmsForAll voller Überzeugung öffentlich vorantreiben und diskutieren, und ich lade euch ein, das gleiche zu tun. Und wenn ich euch dann bald mal wieder frage #kommstdu? – dann will ich nur eine Antwort hören: Ja.

Eure Paula Lambert

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